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Mantelfläche \(~M~\) in Abhängigkeit von \(~h,~s,~\alpha,~b\) | Anteil der Mantelfläche an der Kugeloberfläche | ||
1 | \(h\) | \(M = 2~\pi~r~h\) | \(h/(2r)\) Brotkrustentheorem des Archimedes |
2 | \(s\) | \(M = 2~\pi~r~(r-\sqrt{r^2-s^2})\) | \(\left(1-\sqrt{1-(s/r)^2}\right)/2\) |
3 | \(\alpha\) | \(M = 2~\pi~r^2~(1-\text{cos}~\alpha)\) | \((1-\text{cos}~\alpha)/2\) |
4 | \(b\) | \(\boldsymbol{M = 2~\pi~r^2~(1-r/b)}\) | \(\boldsymbol{(1-r/b)/2}\) |
Formel 1
Dies ist die gängigste Formel zur Berechnung von \(~M~\). Ist \(~h~\) gegeben, so erhält man \(~M~\) mit Hilfe der Integralrechnung, siehe z.B. den Beweis in MathWorld.
Formel 1 gibt im Wesentlichen das Archimedische Brotkrustentheorem wieder. Denn sie zeigt, dass die Mantelfläche der Kappe proportional zur Höhe der Kappe ist. Da für kugelförmige Brote die Kruste einer Brotscheibe die Differenzmenge zweier Kappen ist, ist der Flächeninhalt der Kruste proportional zur Dicke der Scheibe. Insbesondere hat Archimedes damit bewiesen, dass gleich dicke Scheiben gleich viel Kruste haben, egal an welcher Stelle sie aus dem Brot geschnitten werden – auch wenn es sich um ein Endstück handelt.
Das Brotkrustentheorem des Archimedes wurde bereits im ersten Monatsproblem (Oktober 2000) auf dieser Website angewendet.
Zwei Briefmarken, die Archimedes gewidmet wurden, sind auf dieser Website vorgestellt worden: Briefmarke # 33 und Briefmarke # 103.
Man findet das Brotkrustentheorem u.a. auf der Website exzuberant.
Formel 2
Diese Formel folgt direkt aus Formel 1: \(~h~\) lässt sich mit Pythagoras durch \(~r~\) und \(~s~\) ausdrücken; siehe Bild 1.
Formel 3
Man zieht in Formel 2 ein \(~r~\) vor die Klammer. Unter der Wurzel steht dann \(~1-(s/r)^2~=~1 - sin^2~\alpha~=~cos^2~\alpha~\); siehe Bild 1.
Formel 4
Diese Formel folgt direkt aus Formel 3; siehe Bild 1.
Die meisten Formelsammlungen enthalten Formel 4 nicht, deshalb ist sie hier hervorgehoben. Es gibt zahlreiche Anwendungen, die die Entfernung \(~b~\) verwenden, z.B.:
– Welchen Teil der Erdoberfläche überblickt man von einer Bergspitze aus (oder aus dem Flugzeug, oder von der ISS)?
– Welcher Teil einer Kugel wird von einer Lichtquelle beleuchtet?
– Von wo kann man den Mond sehen?
Ergebnis
Wir setzen für den mittleren Erdradius \(~r=6.371~\text{km}~\) ein. – Der Mond ist zwischen \(~363.300~\text{km}~\) und \(~405.500~\text{km}~\) von der Erde entfernt (bezogen auf die Mittelpunkte); für \(~b~\) in Bild 1 und Tabelle 1 sind diese Werte noch zu korrigieren mit dem Mondradius \(~1.737~\text{km}~\) (das wurde in Problem # 132 wegen Geringfügigkeit unterlassen).
In Tabelle 2a wurde die beleuchtete Fläche mit Formel 4 aus Tabelle 1 berechnet. \(~\alpha = \text{arccos}~r/b~\) ergibt sich aus Bild 1 oder den Formeln 3 und 4. \(~\boldsymbol{\pm\alpha}~\) sind auch die Breitengrade, zwischen denen die Erde bei einer Monddeklination von \(~\boldsymbol{\delta=~0°}\) beleuchtet wird bzw. von wo man den Mond sehen kann (zur Erinnerung: hier nur bezogen auf den Mittelpunkt der Mondscheibe).
\(b\) | \(\alpha\) | Anteil der vom Mond beleuchteten Erdoberfläche | |
Min. | \(361.563~\text{km}\) | \(88,99°\) | \(~~~49,12~\%\) |
Max. | \(403.763~\text{km}\) | \(89,096°\) | \(~~~49,21~\%\) |
\(b\) | \(\alpha\) | Anteil der von Nereide beleuchteten Neptunoberfläche | |
Min. | \(1.374.587~\text{km}\) | \(88,97°\) | \(~~~49,10~\%\) |
Max. | \(9.652.987~\text{km}\) | \(89,85°\) | \(~~~49,87~\%\) |
\(b\) | \(\alpha\) | Mondradius | Refraktion in Horizontnähe |
\(\tilde{\alpha}\) | beleuchtet | |
Min. | \(361.563~\text{km}\) | \(88,99°\) | \(0,274°\) | \(0,59°\) | \(89,854°\) | \(49,87~\%\) |
Max. | \(403.763~\text{km}\) | \(89,096°\) | \(0,245°\) | \(0,59°\) | \(89,931°\) | \(49,94~\%\) |
\(b\) | \(\alpha\) | Mondradius | \(\tilde{\alpha}\) | beleuchtet | |
Min. | \(1.183.575~\text{km}\) | \(87,18°\) | \(0,125°\) | \(87,305°\) | \(47,65~\%\) |
Max. | \(1.254.935~\text{km}\) | \(87,34°\) | \(0,118°\) | \(87,458°\) | \(47,78~\%\) |
Stand 2022-01-17