Manfred Börgens Mathematische Probleme # 8 |
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In hellen Scharen strömten am vergangenen Samstag die Automobilsport-Fans der Fachhochschule in Friedberg zum Schottenring. Dort fiel um 10 Uhr der Startschuss zum mit Spannung erwarteten "Professorenrennen".
Als Konkurrenten standen sich der Kollege L. (Rennstall Mercedes-SK) und der emeritierte Kollege T. (Rennstall BMW-GW) gegenüber. Das Rennen ging über eine Distanz von 145 km (9 Runden). Zahlreiche Studenten arbeiteten als Streckenposten. Sie bewiesen ihre gute mathematische Ausbildung durch wiederholte Messung der Geschwindigkeiten der beiden Boliden. Übermittelt an die Rennleitung (besetzt von MND wegen erwiesener Neutralität) wurden dabei nicht Momentangeschwindigkeiten, sondern "Etappengeschwindigkeiten" v auf wechselnden Streckenabschnitten.
Für die ersten 10 km benötigten beide Fahrer genau 4 Minuten (v=150 km/h). Gleich lautende Meldungen wurden während des gesamten Rennens übermittelt, bis zum Zieleinlauf: Auch die letzten 10 km wurden von beiden Autos in 4 Minuten bewältigt. Das gesamte Rennen wurde gefilmt, und die Auswertung des Videos zeigte, dass tatsächlich auf allen (beliebig gelegenen) Streckenabschnitten der Länge 10 km sowohl von L. als auch von T. die Etappengeschwindigkeit v = 10 km/4 Min. = 150 km/h gefahren wurde.
Gab es also ein totes Rennen?
Nein, es gab einen klaren Sieger. Hier ist er:
Der Sieger
Können Sie erklären, wie es möglich sein kann, dass das Siegauto im Ziel 10 Sekunden Vorsprung hatte?