Manfred Börgens Mathematische Probleme # 74 |
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Welches Polynom?
Das folgende Problem stammt im Kern aus Peter Winklers hervorragendem Buch "Mathematical Mind-Benders".
"Ich denke mir ein Polynom aus, und Du sollst es erraten."
"Wie soll ich es erraten?"
"Du nennst mir eine Zahl, ich setze sie in mein Polynom ein und sage Dir das Ergebnis. Das wiederholen wir so lange, bis Du mein Polynom kennst. Die Herausforderung besteht darin, es möglichst schnell zu schaffen."
"Verstehe. Ich habe auch schon eine Idee. Wir werden uns sicherlich auf den maximalen Grad verständigen, den Dein Polynom haben darf, sonst habe ich ja keine Chance."
"Falsch. Ich werde Dir nichts über den Grad des Polynoms verraten. Statt dessen vereinbaren wir ein paar andere Einschränkungen:
Die Lösung mag erstaunlich klingen:
Zwei Zahlen reichen als Eingabewerte, um das Polynom zu bestimmen.
Der Grund dafür ist, dass keine negativen Koeffizienten zugelassen sind. Die Lösungsidee ist im Wesentlichen das Einsetzen genügend großer Zahlen in das Polynom. Hier ist ein Beispiel:
p(x) = 19 x3 + x2 + 95 x + 623
p(1000) = 19.001.095.623
Durch das Einsetzen der Zehnerpotenz können wir die Koeffizienten am Ausgabewert direkt ablesen. Dabei spielt der Grad des Polynoms keine Rolle. Allerdings muss die Zehnerpotenz größer sein als der größte Koeffizient. Um das sicherzustellen, gibt es eine einfache Möglichkeit: p(1) ist sicherlich mindestens so groß wie der größte Koeffizient. Wir fassen die Strategie des Polynomraters zusammen:
Publiziert 2011-03-27 Stand 2010-10-02
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