Manfred Börgens Mathematik auf Briefmarken # 30 |
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UdSSR 1983 Michel 5306 Scott 5176 |
Mohammed ibn Musa al-Hwarizmi (ca. 780 - ca. 850)
Al-Hwarizmi wuchs im Reich des Kalifen Harun-al-Raschid auf (bekannt aus den Märchen aus 1001 Nacht). Zu dieser Zeit erlebte das islamisch-arabische Großreich seine Blüte und erstreckte sich von Spanien bis an den Rand des Himalaya. Harun al-Raschid und seine Nachfolger förderten die Wissenschaften durch die Einrichtung von Akademien, Bibliotheken und Observatorien. Die wissenschaftlichen Schriften der Inder und Griechen wurden ins Arabische übersetzt. Am Hof der Kalifen in Bagdad wirkte al-Hwarizmi als Gelehrter und wurde zu einem der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters.
Auf den Namen al-Hwarizmi (latinisiert zu "Algoritmi") geht das Wort Algorithmus zurück; sein Buch über die Zahldarstellung im Dezimalsystem heißt in der lateinischen Übersetzung Algoritmi de numero Indorum (übersetzt Algoritmi über die Zahl[en] der Inder). Das Wort Algebra geht auf das Hauptwerk al-Hwarizmis zurück, Hisab al-gabr wa'l-muqabala (Rechnen durch Ergänzen und Ausgleichen).
Diese beiden Bücher waren mehrere Jahrhunderte lang mathematische Standardwerke. Das Algebrabuch widmet sich ausführlich den Lösungsverfahren von linearen und quadratischen Gleichungen und behandelt zahlreiche Beispiele mit praktischen Anwendungen. Mit dem Buch über das Dezimalsystem (im 12. Jahrh. ins Lateinische übersetzt) kamen die indischen Zahlen in die islamische Welt und später über das maurische Spanien nach Europa - dort werden sie seither als arabische Zahlen bezeichnet.
Kategorie: Arabische Mathematik
Kategorie: Zahlen und Zahlsysteme, Berechnung von π