Manfred Börgens - Problem 77 - Beweis Aufgabe 5



Zu zeigen ist:    xn = Klammer unten links Φ·n Klammer unten rechts

Wir wiederholen zunächst den Text aus dem Hinweis, der die Einzelschritte des Beweises (s.u.) vorgeben soll:



Nun zum Beweis:


1.    Klammer unten links p·n Klammer unten rechts  Klammer unten links q·m Klammer unten rechts

Annahme:  Klammer unten links p·n Klammer unten rechts = Klammer unten links q·m Klammer unten rechts  = a  N   ⇒   p·n = a + δ  und  q·m = a + ε  mit  δ, ε  (0,1)   ⇒   n = a/p + δ/p  und  m = a/q + ε/q   ⇒   n + m = a + r  mit  r  (0,1)  (denn  r  ist ein gewichtetes Mittel von  δ  und  ε )       Wid.  (denn  n + m  N, a + r  N )


2.    In jedem Intervall  (a,a+1)  mit  a  N  liegt maximal ein  p·n  bzw.  q·m .

Wenn in  (a,a+1)  ein  p·n  liegt, dann liegt wegen 1. dort kein  q·m , und umgekehrt. Es können aber auch nicht  p·n1  und  p·n2  in  (a,a+1)  liegen, da  p > 1 ; das Analoge gilt für  q·m .


3.    Im Intervall  (1, a)  liegen genau  a - 1  Zahlen der Form  p·n  oder  q·m .

Von den Zahlen  p·n  liegen nur endlich viele unterhalb von  a  N . Das maximale  n  mit dieser Eigenschaft nennen wir  nmax .

p·nmax < a   ⇒   nmax < a/p   ⇒   nmax = Klammer unten links a/p Klammer unten rechts . Analog folgt:  mmax = Klammer unten links a/q Klammer unten rechts .

Also liegen in  (1, a)  insgesamt  Klammer unten links a/p Klammer unten rechts + Klammer unten links a/q Klammer unten rechts  Exemplare der  p·n  bzw.  q·m .

Mit geeigneten  δ, ε  (0,1)  gilt dann:

Klammer unten links a/p Klammer unten rechts + Klammer unten links a/q Klammer unten rechts = a/p - δ + a/q - ε = a - δ - ε = a - 1 , da in der Gleichung nur natürliche Zahlen auftreten und  δ + ε  (0,2) .


4.    Wegen  Φ + 1 = Φ2  gilt  1/Φ + 1/Φ2 = 1 .


5.    Zur Minimum-Bedingung für  xn+1 :

Die Zahlenfolgen  xn = Klammer unten links Φ·n Klammer unten rechts  und  yn = Klammer unten links Φ2·n Klammer unten rechts  sind disjunkt und streng monoton wachsend, deshalb gilt:

Bild 09

Die Zahlen, die kleiner als  xn+1  sind, sind die kleineren  xi  mit  i  n , und einige der  yi  mit  i  n  (da  xi < yi ) und liegen somit in der Vereinigungsmenge.  xn+1  ist deshalb das gesuchte Minimum. Das kann man auch grafisch veranschaulichen:

Bild 08

Anhand der Grafik kann man das folgende Beispiel nachvollziehen:
x12  liegt nicht in der Vereinigung der  {xi, yi}  für  i  11 , da die  xi  streng monoton wachsen und  xi  yj  gilt.  x12  ist die kleinste Zahl mit dieser Eigenschaft, da alle kleineren entweder ein  xi  oder ein  yi  mit  i  11  sein müssen, denn die beiden Zahlenfolgen decken ganz  N  ab.

Die Bedingung  yn = xn + n  wurde schon bei den Aufgaben 2 und 5 abgehandelt.          Zurück zu Problem 77.


Kategorie: Goldener Schnitt, Goldene Zahl, Fibonacci-Folge


Manfred Börgens - Problem 77 - Beweis Aufgabe 5


Publiziert 2011-12-30          Stand 2010-08-17

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