Manfred Börgens Mathematische Probleme # 71 |
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Teilmengen
M sei eine nicht-leere Menge mit n Elementen. Aus allen nicht-leeren Teilmengen von M werden zufällig zwei ausgewählt (die auch gleich sein dürfen).
Formal : |M| = n > 0 ; (A,B) ∈ (P(M)\{Ø})2
a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit gilt A ⊆ B ?
b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit gilt A ⊆ B oder B ⊆ A ?
c) Was ändert sich in a), b), wenn A ⊂ B bzw. B ⊂ A verlangt wird ?
d) Mit welcher Wahrscheinlichkeit überdecken A und B die Menge M ( A ∪ B = M ) ?
e) Mit welcher Wahrscheinlichkeit überdecken A und B die Menge M disjunkt ( A ∪ B = M , A ∩ B = Ø ) ?
Zur Vereinfachung wollen wir jede Teilmenge C von M als Menge von n-Tupeln c ∈ {0,1}n darstellen. Ist M = {m1, m2, ... , mn} , so ist ci = 1 genau dann, wenn mi ∈ C .
Ist z.B. n = 5 , so steht das Schema
A 1 1 0 1 1
B 0 1 0 0 1
für A = {m1, m2, m4, m5} und B = {m2, m5} .
Ein solches Schema für zwei Teilmengen ist eine (2×n)- Matrix. Da A und B nicht leer sein dürfen, gibt es 2n - 1 Möglichkeiten in jeder Zeile, somit ( 2n - 1 )2 solcher Matrizen, also ebensoviele Auswahlen für (A,B) .
a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit gilt A ⊆ B ?
A ⊆ B gilt, wenn in jeder Spalte der Matrix der untere Eintrag größer oder gleich dem oberen ist. Pro Spalte gibt es dafür drei Möglichkeiten, also insgesamt 3n . Darin sind allerdings die Matrizen enthalten, die in der oberen Zeile nur Nullen haben, das sind 2n Stück. Insgesamt gibt es also 3n - 2n erlaubte Matrizen. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt somit :
b) Mit welcher Wahrscheinlichkeit gilt A ⊆ B oder B ⊆ A ?
Wir verdoppeln zuerst die in a) gefundenen Möglichkeiten und streichen diejenigen, für die A = B ≠ Ø gilt (da diese doppelt gerechnet wurden); das ergibt 2·(3n - 2n) - (2n - 1) erlaubte Matrizen. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt somit :
c) Was ändert sich in a), b), wenn A ⊂ B bzw. B ⊂ A verlangt wird ?
Wir gehen wieder von den 3n Matrizen aus a) aus. Da hier echte Teilmengen verlangt sind, werden zuerst die Matrizen mit A = B eliminiert, also 2n Stück. Dann ist noch der Fall A = Ø , B ≠ Ø auszuschließen, dem 2n - 1 Matrizen entsprechen. Die Wahrscheinlichkeit für A ⊂ B ist also :
Werden in b) echte Teilmengen verlangt, muss man das eben erhaltene Ergebnis lediglich verdoppeln. Die Wahrscheinlichkeit für A ⊂ B oder B ⊂ A ist also :
d) Mit welcher Wahrscheinlichkeit überdecken A und B die Menge M ( A ∪ B = M ) ?
Eine Überdeckung von M liegt vor, wenn in jeder Spalte der Matrix mindestens eine 1 steht. Das ergibt pro Spalte drei Möglichkeiten, also insgesamt 3n . Darin sind allerdings die beiden Matrizen enthalten, die in der oberen Zeile nur Nullen und in der unteren nur Einsen bzw. umgekehrt. Insgesamt gibt es also 3n - 2 erlaubte Matrizen. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit beträgt somit :
e) Mit welcher Wahrscheinlichkeit überdecken A und B die Menge M disjunkt ( A ∪ B = M , A ∩ B = Ø ) ?
Überdecken A und B die Menge M disjunkt, so folgt aus der Festlegung von A zwingend die komplementäre Teilmenge B . Von den 2n Möglichkeiten für A sind die beiden auszuschließen, die in einer Matrixzeile nur Nullen und in der anderen nur Einsen aufweisen, also A = Ø und A = M . Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist daher :
Beispiel für n = 6
Insgesamt gibt es ( 26 - 1 )2 = 3969 mögliche Matrizen. Die folgenden Wahrscheinlichkeiten sind auch als Brüche angegeben, damit man die Anzahl der jeweils erlaubten Matrizen ablesen kann.
A ⊆ B ⇒ p = 665/3969 ≈ 0,1675
A ⊆ B oder B ⊆ A ⇒ p = 1267/3969 ≈ 0,3192
A ⊂ B ⇒ p = 602/3969 ≈ 0,1517
A ⊂ B oder B ⊂ A ⇒ p = 1204/3969 ≈ 0,3034
A ∪ B = M ⇒ p = 727/3969 ≈ 0,1832
A ∪ B = M , A ∩ B = Ø ⇒ p = 62/3969 ≈ 0,0156
Publiziert 2010-06-14 Stand 2009-11-09
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