Manfred Börgens Mathematik auf Briefmarken # 11 |
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Italien 1994 Michel 2319 |
Luca Pacioli (1445 - 1517)
Der Franziskanermönch Luca Pacioli wurde vor allem durch zwei seiner zahlreichen Bücher bekannt: Die Summa de Arithmetica, Geometria, Proportioni et Proportionalità ist ein Kompendium des mathematischen Wissens zu der Zeit, als Kolumbus Amerika entdeckte; sie enthält auch die erste ausführliche Darstellung der doppelten Buchführung. Zum 500. Jahrestag ihres Erscheinens hat die italienische Post diese Briefmarke herausgegeben. Das andere Werk ist De Divina proportione, das dem Goldenen Schnitt gewidmet ist und von Paciolis engem Freund Leonardo da Vinci illustriert wurde.
De Divina proportione ist weitgehend und die Summa ist teilweise eine Übersetzung von zeitweise verschollenen Schriften des Piero della Francesca (ca. 1412 - 1492) vom Lateinischen ins Italienische, was erst vor etwa 100 Jahren bewiesen werden konnte.
Luca Pacioli war sein Leben lang auf Reisen. Er lehrte Mathematik in ständigem Wechsel an fast allen italienischen Universitäten (Bologna, Perugia, Rom, Florenz, Neapel ...)
Die Briefmarke zeigt Pacioli in Ordenstracht, umgeben von vielen schönen mathematischen Objekten wie Zirkel, Rechtwinkeleisen und Armillarsphäre. Besonders auffällig ist ein Platonischer Körper auf dem Tisch, ein Dodekaeder. Dieser wird in De Divina proportione untersucht: Im regelmäßigen Fünfeck, das die Seiten des Dodekaeders bildet, stehen Diagonale und Seite im Verhältnis des Goldenen Schnitts. Dieser findet sich auch in anderen Maßverhältnissen der Platonischen Körper Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder wieder.
Zum Dodekaeder: Problem des Monats April 2003
Kategorie: Goldener Schnitt, Goldene Zahl, Fibonacci-Folge