Briefmarke des Monats Dezember 2000

Thurn und Taxis 1865   Michel 35  (gleichartig: 1, 13, 26, 45)   Scott 21  (gleichartig: 1, 8, 15, 27)

Ein Spezialgebiet der mathematischen Philatelie ist die Darstellung von Zahlen auf Briefmarken. Sammler interessieren sich dabei natürlich vorwiegend für Marken, deren Hauptmotiv eine Zahl ist, meist eine natürliche Zahl oder ein Bruch wie bei der oben dargestellten Briefmarke. Die größte Zahl als Hauptmotiv auf einer Briefmarke könnte 100000 sein. Wenn Sie eine größere kennen, lassen Sie es mich bitte wissen. Ein Aufdruck wie z.B. "50 Milliarden" (Deutsches Reich 1923, Michel 330A) zählt hier nicht mit, wegen der Buchstabendarstellung. Die größte derartige Zahl, die an letzter Stelle nicht 0 oder 5 hat, ist möglicherweise 84 (Deutsche Post 1946, Michel 936), auch hier bin ich für Hinweise dankbar.

Bruchzahlen als zentrales Motiv auf Briefmarken sind seltener. Meist findet man Stammbrüche wie ¹/₂ oder ¹/₈, manchmal auch gemischte Brüche wie 1³/₄.

Die abgebildete Marke ist ein besonders schönes Exemplar. Bis 1867 hatte das Fürstenhaus Thurn und Taxis die Posthoheit in den meisten Kleinstaaten des Deutschen Bundes, auch in Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hessen-Homburg und in der Stadt Frankfurt am Main. In fast allen diesen hessischen Ländern galt die Kreuzer-Währung; die einzige Ausnahme bildete Hessen-Kassel, wo die Groschen-Währung galt (wie auch in Sachsen und in den Hansestädten). Somit hätte diese Briefmarke, die ja den Wert ¹/₄ Silbergroschen aufweist, auf heutigem hessischen Gebiet nur im Kurfürstentum Hessen-Kassel verwendet werden können. Am linken Rand der Marke steht (schwer lesbar) Deutsch-Oester. Postverein, am rechten Rand Thurn und Taxis.

Die Briefmarke hat keine Zähnung, sondern wurde geschnitten.


Kategorie: Zahlen und Zahlsysteme, Berechnung von π